Vereinsgeschichte

Am 24.07.1924 wurde unser Verein als Arbeiter-Schützenverein von den Gründungsmitgliedern


Ernst Behm
Fritz Diedrich
Heinrich Knüppel und
Albin Winterstein


ins Leben gerufen.

VereinsgeschichteIm Jahre 1929 erfolgte am 21.April die erste Fahnenweihe, von der ein Erinnerungsfoto bis heute erhalten geblieben ist.

Nach überstandenen Kriegswirren wurde der Verein am 18.09.53 von den Gründungsmitgliedern, sowie von Karl Plaut und Albert Bohnhaus wiedergegründet. Schon 1954 etablierte sich mit Walter Ahlers, Heini Bierkamp, Herbert Hansen und Dieter Deppe eine starke Jugendabteilung im Verein, der 1960 die Damenabteilung folgte. Zwischenzeitig war im Jahre 1958 der Verein in Schützenverein von 1924 e.V. Göttingen umbenannt worden.

In den sechziger Jahren nahm unser Verein einen stetigen Aufschwung, an dem der damalige 1. Vorsitzende Theo Reckmann und der ihm zur Seite stehende Ehrenvorsitzende Ernst Behm
maßgeblichen Anteil hatten. Die langjährige Verbundenheit, nicht nur am gleichen Schießabend, und die Freundschaft zum Schützenverein Freihand führte 1973 zum Zusammenschluß beider Vereine zum Schützenverein von 1924 Freihand e.V.

Nach nunmehr 30 Jahren kann heute festgestellt werden, daß man bei der Fusion beider Vereine eine glückliche Hand bewiesen hat. In den siebziger und achtziger Jahren konnte unser Verein im Gewehrbereich grosse schießsportliche Erfolge verzeichnen. Neben unzähligen Kreismeisterschaftstiteln und guten Plazierungen auf der Landesmeisterschaft stellte der Schützenverein von 1924 Freihand mit Bernd-Peter Ahlborn nicht weniger als zehnmal den Kreisschützenkönig.

Ende der achtziger Jahre prägten die Pistolenmannschaften die Erfolge unseres Vereins.So waren die Kreismeisterschaften in den Pistolenwettbewerben in den letzten zehn Jahren eine Domäne unseres Vereins und die Erfolge auf Landesebene ließen nicht lange auf sich warten. Neben Mannschaftserfolgen in den Wettbewerben Sportpistole (mit Landesrekord), Zentralfeuerpistole, Standardpistole und Luftpistole konnten sich Tanja Heise, Uwe Poller und Bernd-Peter Ahlborn mehrfach in die Liste der Einzelsieger eintragen lassen.
Ein Aushängeschild unseres Vereins ist z.Zt. unsere 1. Luftpistolenmannschaft,deren Erfolge im Göttinger Raum beispielhaft sein dürften. Ihr gelang zu Beginn der 90er Jahre der Aufstieg von der Kreisliga bis in die Bundesliga ( alter Art ), sie war Meister der Regionalliga Nord. Die hervorragenden Leistungen unserer Pistolenschützen machten unseren Verein,aber auch die Stadt Göttingen,weit über die Landesgrenzen hinaus, bekannt.

Auch im Bereich des gesellschaftlichen Schießens kann unser Verein beachtliche Erfolge aufweisen. Beim Schießen zum Göttinger Schützenfest konnten Schützenschwestern und Schützenbrüder unseres Vereins mehrfach die Königswürde erringen.Hierbei ist hervorzuheben, das unser Verein 1992 im Jubiläumsjahr der Bürgerschützengesellschaft von 1392 e.V. Göttingen  das gesamte Königshaus in der Schützenklasse stellen konnte.Bürgerschützenkönig wurde unser heutiger Ehrenvorsitzende Helmut Freter.


Auch die mehrfachen Siege in den Wettbewerben um den Oberbürgermeister und Oberstadtdirektorpokal aus den 70er und 80er Jahren sind in bleibender Erinnerung. Die Anschaffung und Weihung unserer neuen Vereinsfahne auf dem Königsball 1979 war ein weiteres bedeutsames Ereignis in unserer Vereinsgeschichte. Die Fahne wurde von Spendenunserer Vereinsmitglieder, sowie einigen Gönnern unseres Vereins, finanziert.

Das gemeinsame Interesse am Schießsport, aber auch das gesellige Beisammensein waren und sind auch heute noch die Basis für unser Vereinsleben. Neben dem wöchentlichen Trainingstag am Donnerstag sind eine Vielzahl von Veranstaltungen ein fester Bestandteil der Aktivitäten des Vereins. So ist der Termin des Königsballs des Schützenvereins von 1924 Freihand Göttingen e.V. nicht nur im Kalender der Vereinsmitglieder ein festes Datum. Maßgeblichen Anteil an dem Ansehen und den Erfolgen des Schützenvereins von 1924 Freihand Göttingen e.V. hatte der 1. Vorsitzende Helmut Freter, der es verstand, den Schießsport und die gesellschaftlichen Aktivitäten miteinander zu verbinden.


Nach 19-jähriger Amtszeit übergab Helmut Freter den Vorsitz in jüngere Hände. In seiner Zeit als Vorsitzender hat sich unser Verein, nicht nur in sportlicher Sicht, einen Namen gemacht. Für seine unermüdliche Arbeit – zum Wohle des Vereins- wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nachfolger von Helmut Freter als 1. Vorsitzender wurde Bernd-Peter Ahlborn,der bereits in seiner Antrittsrede darauf hinwies,daß er seine Hauptaufgabe darin sieht, die sportlichen Aktivitäten des Vereins zu fördern und den aktiven Schützen die Vorrausetzungen zu schaffen,die sie für ihre Wettkämpfe und Meisterschaften benötigen.


Durch eine Arbeitsverteilung im Vorstand wurde aber auch gewährleistet,daß der traditionelle Bereich und das übrige Vereinsleben in der bisherigen Form beibehalten und intensiviert wurde. Auch im Jahr 1994 machte der Schützenverein von 1924 Freihand beim Schützenfest von sich reden. Mit Olaf Trümper und Brigitte Dennl stellte unser Verein das Königspaar der Bürgerschützengesellschaft. Im gleichen Jahr wurden Stefan Henze, Zeljko Vujevic und Bernd-Peter Ahlborn vom Oberschafer der BSG, Hartmut Heine, für ihre hervorragenden schießsportlichen Erfolge mit dem schwarz-rot-goldenen Ärmelabzeichen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde erstmals in der BSG vergeben.


Eine besondere Ehrung wurde unserem Ehrenvorsitzenden Helmut Freter zuteil. Für seine jahrelange Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins wurde er mit dem Verdienstorden der  Bürgerschützengesellschaft ausgezeichnet.


Für seine 20-jährige Tätigkeit als Oberschießmeister der Bürgerschützengesellschaft erhielt Heinz-Rüdiger Fus beim Schützenfest 1995 eine Ehrenurkunde überreicht. Der Niedersächsische Sportschützenverband ernannte Rüdiger Fus zum Oberschießsportleiter. Im gleichen Jahr bahnten sich im sportlichen Bereich umfangreiche Veränderungen an. Für die 1.Pistolenmannschaft hieß es Abschied nehmen von der Bundesliga,da das gesamte Rundenwettkampfsystem reformiert wurde. Die 1. Pistolenmannschaft (nun mit fünf, statt bisher drei Schützen) qualifizierte sich auf Anhieb für die neugeschaffene Regionalliga.


Durch die Umstruktuierung der Wettkämpfe im Deutschen Schützenbund war gerade in den letzten Jahren in punkto Finanzierung des Schießsportes ein Umdenken erforderlich, da die  Teilnahme der Vereinsmannschaften an den Wettkämpfen und Meisterschaften allein aus den  Vereinsmitteln nicht mehr zu finanzieren war. Mit Hilfe von Sponsoren und Spenden wurde Jahr für Jahr ein Betrag beschafft, der die Teilnahme sicherstellte.


An dieser Stelle sei allen Spendern, insbesondere aber der Sparkasse Göttingen und ihrem Vorstand, Schützenbruder Rainer Hald, ein besonderer Dank gesagt. Ohne ihre finanziellen Beiträge wäre der größte Erfolg unseres Vereins, der Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Luftpistole im Jubiläumsjahr 1999, nicht möglich gewesen. Ein Wermutstropfen, insbesondere bei den teilnehmenden Schützen, war der denkbar knapp verpaßte Aufstieg in die Bundesliga.Nach 400 Wettkampfschüssen fehlte der Mannschaft lediglich ein Ring, um den Abschluß der Saison 1999 mit dem Aufstieg zu krönen. Die letzten Jahre haben allerdings auch gezeigt, wie schwierig Vereinsarbeit geworden ist. Das vielseitige
Freizeitangebot, insbesondere durch die neuen Medien, aber auch die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt haben ihre Spuren hinterlassen. In vielen Fällen waren die Vereinsmitglieder gezwungen, Prioritäten zu setzen, wobei mitunter das Vereinsleben hinten anstehen mußte. Mit diesen Problemen haben sich grundsätzlich alle Vereine auseinanderzusetzen, wobei die Vereine, die Trendsportarten anbieten können, einen kleinen Vorteil haben.

Der Schießsport hat zusätzlich mit dem Nachteil zu kämpfen, daß er keine publikumsattraktive Sportart ist, wenn auch gerade in den letzten Jahren durch die Umstellung der  Wettkampfmodalitäten ein Wandel eingetreten ist. Hier gilt es in den nächsten Jahren gemeinsam daran zu arbeiten, diesen Trend auch im Verein zu forcieren und neue Perspektiven zu erarbeiten, um das Vereinsleben in einem Schützenverein attraktiver zu gestalten. Darüber hinaus wäre wünschenswert, daß auch wieder ein Trend zur Geselligkeit, die zu jedem intakten Vereinsleben gehört, eintreten wird. Bleibt zu hoffen, daß die dafür notwendigen Ideen erarbeitet, umgesetzt und damit die Vorraussetzungen für den Bestand unseres Vereins in diesem Jahrtausend geschaffen werden.


Auszug aus der Festschrift zum 75 jährigen Bestehen des Schützenvereins von 1924 Freihand Göttingen e.V.